Die Pflanze Bärwurz (lat. Meum athamanticum) ist eine in West- und Mitteleuropa beheimatete Gattung, die aus nur einer Art besteht.

Bärwurz ist eine bis zu 60 cm hohe und bis zu 30 cm breit werdende, horstbildende, krautige Staude mit attraktivem Blattwerk und weißen Blütendolden, die im Sommer erscheinen. Bärwurz ist einfach zu kultivieren und gedeiht auf jeder Art von durchlässigem, aber feuchtem Boden.

Blütezeit ist von Mai bis Juni.

Als Standort werden Weiderasen, Geröllhalden, steinige Stellen unter Krummholz in der obermontan bis subalpinen Höhenstufe bevorzugt.

Das doldenblütige Gewürzkraut wird in den schottischen Highlands häufig verwendet. Das feine dillartige Laub und die Wurzeln haben einen kräftig-deftigen Geschmack, der z.B. gut mit Schnittlauch in Kräuterquarks passt. In manchen Gegenden wird der Bärwurz zur Herstellung von Kräuterkäse, im Erzgebirge zur Bereitung der ?Köppernickel-Suppe? verwendet. Des weiteren destilliert man in Bayern aus der Wurzel des Bärwurz einen vorzüglichen Verdauungsschnaps gleichen Namens.

Im südlichen Schwarzwald wird ein Kräutersalz mit Meersalz und getrocknetem Bärwurz hergestellt. Hierfür wird das Kraut vor dem Blühen gesammelt, im Schatten getrocknet und dann kleingemacht und unters Salz gemischt – Verhältnis nach Belieben . . . .

Gemäß Tabernaemontanus sind die Heilkräfte des Bärwurzes zahlreich:

  • Beerwurtzwasser getruncken/ eröffnet die verstopffung der Leber/ der Nieren/ Harngäng/ und der Blasen/ vertreibet die Geelsucht/ Wassersucht/ den schmertzen der Därm und der Mutter/führet auss den Stein/ treibet den/ vertreibt die Harnwinde/ und das tröpfflingen harnen. (New Kreuterbuch 1588)

In der neuzeitlichen Pflanzenheilkunde ist Bärwurz nicht gebräuchlich.