Baguette ist ein langgestrecktes, knuspriges Weißbrot aus Frankreich. Die Porung der Krume ist meist sehr grob und ungeleichmäßig (ein Qualitätsmerkmal, das auf eine Vorteigführung schließen lässt).

Klassische Baguettes werden aus Weizenmehl Type 405 oder 550 hergestellt, es gibt aber auch Varianten aus weniger fein ausgemahlenem Mehl oder anderen Mehlarten wie Dinkel- oder Roggenmehl, manchmal mit Zusätzen wie Kürbiskernen und anderem.

In Frankreich wird dem Baguette-Mehl auch heute noch vielerorts Mehl aus Bohnen beigefügt. Dies geht auf eine Verordnung aus dem ersten Weltkrieg zurück, die zum Ziel hatte Brotgetreide einzusparen. Im Geschmack variiert Baguette vor allem durch die Art der Vorteigführung.

Ein Weißbrot gleicher Art ist in Spanien das gebräuchlichste Brot schlechthin, dort wird es als Barra (Stange) bezeichnet.

Die Baguette ist normalerweise ca. 70 cm lang und hat einen ovalen Querschnitt von ca. 10 cm. In Deutschland sind jedoch eher kleinere Varianten zu beobachten.

Statt Baguette ist im deutschen Sprachgebrauch vereinzelt auch die Bezeichnung Meterbrot, Franzosenbrot oder Partystange anzutreffen. Vor allem in der deutschen Bio – Szene sind auch Baguettevarianten aus Vollkornmehl beliebt, wobei diese aber außer der Form eher wenig mit dem Original gemeinsam haben.

Meist schneidet man die Baguette schräg in Scheiben und reicht sie zu Salaten, Mahlzeiten oder einer Käseplatte. In Spanien ist es üblich, die Barra in drei bis vier Teile zu zerschneiden und diese aufzuschneiden wie ein Brötchen, um sie mit Schinken, Käse, Chorizo (Paprika-Mettwurst) oder Ähnlichem zu belegen, und zwar ohne Salat oder Gurken. Diese Art belegten Brotes heißt dort Bocadillo. Bei der katalanischen Variante des Bocadillo werden die Schnittflächen mit Tomatenhälften eingerieben und mit Salz und Olivenöl gewürzt – dies nennt man im katalanischen pá amb tomaquet (Brot mit Tomate).

Nach französischer Überlieferung wurde die erste Baguette in Paris von einem österreichischen Bäcker gebacken, der nach dem Wiener Kongress nach Frankreich übergesiedelt war. Eine andere Überlieferung verweist auf einen Polen, der in Paris eine spezielle Art der Teigführung („polish“) entwickelt hat, die heute noch sehr oft bei der Baguetteherstellung Anwendung findet