Die Hafenstadt Bordeaux ist seit der Römerzeit durch Handel geprägt. Daher spielt für die Klassifizierung der Weine ihr Preis schon immer eine entscheidende Rolle.

Bei den Appellationen gilt allgemein: je kleiner und enger, umso höher das Qualitätsniveau des Gebietes.

Médoc ist ein größeres Gebiet (eine Halbinsel) im Bordelais (Bordeauxgebiet). Dort gibt es im nördlichen Teil eine Appellation Médoc AOC, in deren Gebiet ca. 300.000 Hektoliter Wein gehobener Qualität produziert wird. Etwas weiter südlich liegt die Orts-Appellation Pauillac AOC, deren knapp 60.000 Hektoliter Wein von geradezu berühmter Qualität sind.

Ein Château bedeutet einen Besitz, ein Weingut. Im Jahre 1855 wurde zur Weltausstellung in Paris eine Klassifikation (Grand Cru Classé) für die damals bekannten, teureren Châteaux im Médoc vorgenommen, die mit geringen Änderungen bis heute noch gilt. Damals wurde als Maßstab im wesentlichen der über die letzten 100 Jahre erzielte Marktpreis für den im jeweiligen Weingut erzeugten Wein herangezogen.

Ein Château im Médoc ist also entweder Grand Cru Classé oder Cru Bourgeois, und das ändert sich nicht mehr, es sei denn, es wird verkauft. Da die Klassifizierung an den Besitz gekoppelt ist, kann eine Cru Bourgeois-Rebfläche, von einem Cru Classé-Weingut erworben, classé werden, und umgekehrt!