Bratkartoffeln – pommes sautées – sind ein Kartoffelgericht, bestehend aus rohen oder gekochten, geschälten Kartoffeln, die mit Zwiebeln, Bauchfleisch oder Speck gebraten werden.

Zum Würzen werden Salz, Pfeffer, Kümmel oder Majoran verwendet. Auch Rosmarin und Knoblauch eignen sich vorzüglich.

Hinsichtlich Art und Zerkleinerung der zu benutzenden Kartoffeln, der „richtigen“ Pfanne, des Bratfetts, der Würzung und schließlich der Konsistenz und des Geschmacks beim fertigen Gericht gibt es Unterschiede zwischen den Geschmäckern. Allgemein wird aber eher ein knuspriges als ein zu weiches Bratergebnis gewünscht. Die Auffassung, dass hierzu festkochende Kartoffeln, eine gut vorgeheizte Pfanne, eine nicht zu knappe Menge Fett, nicht zu viele Schichten Kartoffeln in der Pfanne, eine längere Garzeit mit sparsamem Wenden sowie eine Zugabe von Gewürzen, Zwiebeln und Speck erst gegen Ende der Bratperiode hilfreich ist, hat sich weitgehend durchgesetzt.

Als Beilagen werden oft Spiegelei, Wurst oder Matjes gereicht. Bratkartoffeln eignen sich auch sehr gut als Beilage zu Fleischgerichten. Die ideale Ergänzung zu Bratkartoffeln ist ein frisches kaltes Bier.

Für viele Bauern sind (oder waren) die Bratkartoffeln hauptsächlich ein tägliches Frühstück, in der Schweiz traditionell Rösti (mit Speck oder Ei), in Frankreich werden Bratkartoffeln mit Rührei schlicht als „Bauernfrühstück“ bezeichnet. Die Kartoffeln dazu werden am Vorabend gekocht. Das gleiche Gericht heißt in Spanien ‚Tortilla francesa‘ (Tortilla auf französische Art).

Bratkartoffeln waren im 19. Jahrhundert das „Festessen“ der Arbeiter in den rasch wachsenden Industriemetropolen, denn die meisten von ihnen waren ländlicher Herkunft und hatten in der Stadt oft nur selten Gelegenheit, um warme Malzeiten zuzubereiten. Das sprichwörtliche Bratkartoffelverhältnis, die Bratkartoffelliebe oder gar -Ehe entstanden aus dem Heimweh bzw. der Sehnsucht nach einer warmen Mahlzeit – „wie bei der Mutter“ – und der olfaktorischen Wirkung der nach Zwiebeln und Speck duftenden Pfanne, die der Industriearbeiter bereit war, auch materiell zu honorieren. Solche oder ähnliche Bratkartoffelliebe sicherte zahlreichen Witwen auch noch vor der Erfindung der Sozialversicherung das Überleben durch die Zuwendungen der so miternährten zahlenden Ess- und Wohngäste – die Arbeiter hatten nicht selten zu Hause auf dem Lande ihre Familien, die Bratkartoffelehe war daher meist nur eine schlichte Zweckgemeinschaft.