Dionysos ist in der griechischen Götterwelt der Name für zwei sagenhafte Figuren, von denen der zweite Dionysos als Gott des Weines die weit bekanntere ist. Die antiken Römer nannten den gleichen Gott Bacchus. (siehe auch Triumph)

Die orphische Theologie schuf die Geschichte von Dionysos Zagreus.

Es heißt, er war der Sohn des Zeus und der Semele. Zeus liebte seinen Sohn, was die Eifersucht der Hera heraufbeschwor. Sie trieb die Titanen an, Dionysos zu töten. Durch verschiedene Verwandlungen versuchte er dem Zorn der Hera zu entfliehen, doch letztlich wurde er in der Gestalt eines Stieres aufgespürt und von den Titanen zerrissen und verschlungen. Zeus strafte diese Tat, indem er die Titanen mit einem Blitz vernichtete. Es heißt, aus ihrer Asche entsprang das Menschengeschlecht, Gutes und Böses, gemäß seinem Ursprung, vereinend.

Ein zweiter Dionysos ist in der griechischen Mythologie bekannt als der Sohn des Zeus und seiner Geliebten Semele. Er entspricht dem römischen Gott Bacchus und gilt als Gott des Weins und der Fruchtbarkeit.

Die eifersüchtige Hera habe sie in einer Verkleidung überredet, sie möge sich von Zeus erbitten, sich ihr ebenso zu zeigen, wie er sich Hera zeige. Zeus habe sich ihr somit als Blitz ?genähert? und sie verbrannt. Da sie mit Dionysos schwanger gewesen sei, habe Zeus ihr Kind zu sich genommen. An der Stelle wo Semele starb, sei später ein Weinstock gestanden. Zeus nähte sich die unreife Leibesfrucht der Semele in seinen eigenen Schenkel. Nachdem Zeus den Dionysos geboren hatte, wurde er von drei Ammen groß gezogen, in der Obhut der Nymphen von Nysa und später dem Silenos.

Auf einer Überfahrt von Ikaria nach Naxos fesselten tyrrhenische Seeräuber Dionysos, um ihn in Italien als Sklaven zu verkaufen. Doch die Fesseln lösten sich von selbst und das Schiff wurde durch Efeu- und Weinranken, die sich um den Mast und die Segel rankten, zum stillstehen gebracht. Erschreckt stürzten sich die Seeräuber ins Meer und wurden in Delphine verwandelt. Auf Naxos angelangt wurde Dionysos von einem Gefolge aus Nymphen, Satyrn und Bakchai (Mänaden, Thyiaden oder Bakchantinnen) geschmückt mit Efeukränzen, Rehfellen und Thyrsosstäben – alles ausschließlich Frauen – empfangen und begleitet. Zu Ehren des Gottes feierte das Gefolge zügellose Orgien. Im orgiastischen Taumel zerfleischten sie junge Rehkälbchen und verzehrten das rohe Fleisch. Dionysos erschien dabei in Tiergestalt, zumeist als Bock oder Stier. Er ließ mit der göttlichen Macht Wein, Milch und Honig aus dem Boden sprudeln. Als ?Löser? (Lysios, Lyaios) entfesselte er die Menschen, befreite sie von Sorgen und ließ Mauern einstürzen. Männer, die sich gegen die Einführung dieses dionysischen Schwärmens zur Wehr setzen, wurden von Dionysos vernichtet. Ihm zu Ehren wurden in Griechenland die Dionysien, im antiken Rom die Bacchanalien gefeiert.

Es gibt zahlreiche antike Darstellungen von Dionysos und seinem Gefolge, beispielsweise auf den römischen Campanareliefs.

Dionysos ist auch der Gott der Masken. Seine Maske hängt an einem Pfahl, seine Gefolgschaft trägt Masken und es werden Masken als Opfergaben gebracht. Dieser Umstand macht ihn, mit der Tatsache dass anlässlich der Dionysien unzählige Tetralogien (3 Tragödien und ein Satyrspiel) veranstaltet wurden, auch zum Gott der Tragödie.