Fischsoße gehört zu den ältesten Würzsoßen überhaupt. Vor allem in Südostasien, besonders in Thailand und Vietnam, wird sie häufig verwendet. Auch in den Ländern, wo heute Sojasauce üblich ist, wurde früher Fischsauce benutzt. Hauptproduzent ist Thailand, wo sie Nam Pla genannt wird, in Vietnam heißt sie Nuoc Mam.

Ihre Zutaten sind Anchovis (Sardellen) und ähnliche kleine Fische, Salz, Zucker und Wasser, manchmal auch noch Austern und Garnelen. Alle Zutaten werden einem Fermentationsprozess unterzogen, an dessen Ende eine bräunlich-klare, sehr intensiv riechende Sauce steht. Oft wird sie zum Würzen mit Zitronensaft, Chili und/oder Knoblauch vermengt. Es gibt dabei sehr verschiedene Stärken, die unterschiedlich viel Fisch pro Liter fertige Sauce verwenden und entsprechend auch unterschiedlich zu dosieren sind.

Als Qualitätsmerkmal gilt die Farbe der Sauce, je heller sie ist desto hochwertiger soll sie sein. Geöffnet und kühl gelagert ist sie bis zu einem Jahr haltbar, Sorten mit hohem Salzgehalt halten sich auch ungekühlt. Fischsauce enthält viele essentielle Aminosäuren, vor allem Lysin, die der Körper nicht selbst herstellen kann, sowie Vitamin B12.

Im antiken Rom war eine ähnlich Sauce namens Garum oder Liquamen bekannt und wurde aus Fisch-Innereien, vor allem denen der Makrele, Salz und Gewürzen in mehrmonatiger Fermentation hergestellt. Die Herstellung von Garum war aufgrund der Geruchsentwicklung in der Stadt verboten. In kleinen Amphoren versiegelt wurde Garum im gesamten Imperium verwandt und ersetzte im Binnenland oft das Salz.