Unter dem Geschmackssinn (auch Gustatorik, Schmecken oder gustatorische Wahrnehmung) versteht man die chemischen Sinnesreize, durch die ein großer Teil des Sinneseindrucks Geschmack vermittelt wird. Es handelt sich dabei um die wichtigste organoleptische Wahrnehmung.

Die Rezeptoren für die Geschmacksqualitäten sind bei Säugetieren auf den so genannten Geschmackspapillen angesiedelt, welche annähernd gleichmäßig über die Oberseite der Zunge verteilt sind. Nach ihrer Form unterscheidet man zwischen Wallpapillen, Blätterpapillen, Faden- und Pilzpapillen. Der Mensch verfügt über etwa 2.000 Papillen, die jeweils fünf bis zehn Geschmacksknospen tragen. Damit können vier (konventionelle, mit umami fünf) Geschmacksrichtungen unterschieden werden, wobei jedoch nur bestimmte Stellen der Zunge jeweils sensibilisiert sind. Bei den Geschmackszellen, den so genannten gustatorischen Sensoren handelt es sich um Chemosensoren. Außer auf der Zunge finden sie sich in der Mundschleimhaut, aber auch im Rachen und der oberen Speiseröhre.

Auch ein „Wassergeschmack“ wird diskutiert.

In vielen Darstellungen werden auch heute noch nur die vier traditionell bekannten Geschmacksrichtungen aufgeführt. Auch eine oft anzutreffende Unterteilung der Zunge in Gebiete, die für eine der vier Geschmacksrichtungen besonders empfindlich wären wird diskutiert, dies ist aber eine schon längst überholte Interpretation. Eine wesentliche Rolle für komplexe Geschmackseindrücke besitzt der Geruchssinn, der für alle anderen „Geschmackseindrücke“ (außer den o.g.) verantwortlich ist, was wohl jeder schon selbst einmal bei einer Erkältung feststellen konnte. Auch gibt es bei vielen Tierarten keine Trennung zwischen Geschmacks- und Geruchswahrnehmung.