Roggen (Secale) ist eine Gattung in der Familie der Süßgräser (Poaceae). Es gibt etwa 6 Arten, die im Mittelmeerraum und in Afrika vorkommen.

Roggen (Secale cereale, eine der Arten von Roggen) ist eine in gemäßigten Breiten verbreitete Getreideart. Es ist keines der klassischen Getreide der Antike. Man vermutet seinen Ursprung vor 2000-3000 Jahren als Unkraut in Weizenfeldern Kleinasiens, wo es im Mischanbau verbreitet wurde.

Roggen ist besser an kühle und trockene Klimate angepasst als Weizen. Eine moderne Kreuzung aus Weizen und Roggen, Triticale, vereint Eigenschaften beider Arten.

Roggen wird besonders in Mittel- und Osteuropa als Brotgetreide verwendet. Die Backeigenschaften des Roggen sind denen des Weizens aufgrund des geringen Glutengehaltes unterlegen. Oft werden daher Mischbrote und Brote aus Vollkorn hergestellt.

Der vergleichsweise hohe Lysinanteil macht Roggen zu einem wichtigen Bestandteil einer ausgewogenen Ernährung.

Roggen wird auch zur Alkoholherstellung verwendet. Beispielsweise werden die besseren Wodka-Sorten aus Roggen hergestellt. Der in Norddeutschland häufig getrunkene „Korn“ wird ebenfalls meistens aus Roggen hergestellt.

Von großem Interesse ist ein wissenschaftlicher Dauerversuch, der an der Martin-Luther-Universität in Halle an der Saale durchgeführt wird: An der dortigen Landwirtschaftlichen Fakultät wird auf einem Feld seit nunmehr 120 Jahren ununterbrochen nur Roggen angebaut, und zwar ohne Düngung. Und seit Jahrzehnten liefert das Feld gleich bleibend etwa eineinhalb Tonnen Roggen je Hektar, das heißt rund die Hälfte des Ertrags, den ein Vergleichsfeld mit Düngung erzielt, und dies, obwohl dem Boden Jahr um Jahr zentnerweise Kalium, Phosphor und Stickstoff entzogen werden! Dutzende von wissenschaftlichen Veröffentlichungen sind darüber schon erschienen. Das Ganze läuft unter dem Namen Langzeitdüngungsversuch „Ewiger Roggenbau“.