Wein (entlehnt aus lat. vinum) ist ein alkoholisches Getränk, das durch die alkoholische Gärung von Früchten oder Honig hergestellt wird.

Unter Wein im engeren Sinne versteht man lediglich das aus den Trauben der Weinrebe hergestellte und im Gegensatz zum Federweißen ausgegorene Getränk. Häufig stammt das Lesegut hierfür aus einem bestimmten Weinanbaugebiet. Doch auch Verschnittweine aus verschiedenen Provenienzen sind, teilweise als billiger Tafelwein in Kartons abgefüllt, auf dem Markt. Im weiteren Sinne zählen zu den Weinen auch die Obstweine (zum Beispiel Apfelwein), die verstärkten Weine (beispielsweise Sherry, Portwein oder Madeira) sowie die Schaumweine (zum Beispiel Sekt, Champagner oder auch Perlwein).

Der aus Weintrauben gewonnene Wein erreicht dabei in der Regel zwischen 8,5 Vol% und 14 Vol% Alkohol (Ethylalkohol oder Ethanol). Es gibt aber auch Weine mit niedrigerem und höherem Alkoholgehalt. So erreichen einige französische, kalifornische und ungarische Weine bis zu 16 Vol% Alkohol.

Die Kultivierung von Weinreben zum Zwecke der Weinherstellung nennt man auch Weinbau. Schon seit dem 6. Jahrtausend vor Christus wird dieser in Vorderasien betrieben, um Wein herzustellen. Über Griechenland, das karthagische Handelsimperium und das Römische Reich breitete sich der Wein als alkoholisches Genussmittel in ganz Südeuropa, Mitteleuropa und vor der islamischen Eroberung auch in Nordafrika aus. Nicht zuletzt aufgrund der Tatsache, dass der Wein wegen seines Alkoholgehaltes oft keimfreier und sauberer als Wasser war, stieg seine Beliebtheit im Mittelalter noch weiter. Unsauberes Wasser ließ sich durch ein bestimmtes Quantum Wein sogar desinfizieren – das ist der Grund, warum Weinkonsum den römischen Legionären sogar ausdrücklich vorgeschrieben war.

Heute ist Wein vor allem ein hochwertiges Genussmittel, das weltweit geschätzt wird.

Zur Qualität eines Weines gehört dessen Geschmack im Abgang.

Zur Kennzeichnung der Qualität eines Weines wird dieser in verschiedene Qualitätsstufen eingeteilt. Die wesentlichen Qualitätskriterien sind der Geschmack und Bouquet sowie die Bekömmlichkeit des Weines. Den Geschmack kann man grob nach der Süße eines Weines einteilen (trocken oder herb bis mild bzw. lieblich), unabhängig davon lassen sich beim Wein sortentypischer Charakter sowie lage- und jahrgangstypische Ausprägung unterscheiden. Letztlich bleiben diese Kriterien jedoch subjektiv.

Mit den Qualitätsstufen des deutschen Weinrechts wird versucht diese subjektiven Bewertungsmöglichkeiten auf objektive Kriterien zurückzuführen. Der Geschmack eines Weines lässt sich nur begrenzt objektivieren, ein mögliches Kriterium ist jedoch die Konzentration an Geschmack- und Aromastoffen. Diese Konzentration ist jedoch schwer zu bestimmen. Allerdings geht bei der Reife der Traube eine hohe Konzentration an Geschmachstoffen einher mit einer hohen Zuckerkonzentration. Ein hoher Zuckergehalt des unvergorenen Weines (Most) macht sich in einer hohen Dichte des Traubensafts (Mostgewicht) bemerkbar. Diese Dichte läßt sich wiederum leicht bestimmen, der Zuckergehalt des Mosts ist daher ein zentrales Qualitätskriterium für den späteren Wein. Daneben ist auch der Zuckergehalt an sich von Bedeutung, da er die Voraussetzung für die alkoholische Gärung darstellt.

Das Mostgewicht wird in °Öchsle angegeben. Das ist der Betrag in Gramm pro Liter, um den (bei 20°C) die Dichte des Mosts größer ist als die von Wasser. D.h. Ein Most mit der Dichte (spezifisches Gewicht) von 1085 g/l hat 85 °Öchsle. Die Messung erfolgt mit der Mostwaage, dabei handelt es sich um ein auf °Öchsle geeichtes Aräometer. Alternativ lässt sich der Zuckergehalt auch optisch messen (Refraktometer).

Daneben existieren noch Kriterien die die Reinheit des Weines erfassen, dazu gehören die Sortenreinheit und die Lagereinheit, bei höheren Qualitätsstufen müssen die Rebsorte und die Anbaulage spezifiziert werden.

Ist ein Wein aus mehr als zwei Rebsorten gemischt (Verschnitt oder Cuvée) oder weist er keine Herkunftsbezeichnung auf, so kann er nur die Güteklasse Tafelwein erhalten. Dies bedeutet also auch, dass nicht jeder Wein dieser Güteklasse automatisch eine geringe Qualität aufweist, manche Winzer nehmen dies bewusst in Kauf, weil sie bestimmte gesetzliche Vorgaben nicht einhalten wollen.

Bereits im alten Ägypten erfuhr der Weinanbau eine erhebliche Beachtung und Ausbreitung. In der antiken Mythologie waren es Osiris (Ägypten), Dionysos (Griechenland), Bacchus (römische Mythologie) oder Gilgamesch (Babylonien), die den Wein bzw. Weingenuss repräsentierten.

In der Bibel gilt Noach als der erste Weingenießer. Der aufkommende Islam bereitete dem florierenden Weinbau in Palästina ein vollständiges Ende. Der Wein erfährt in der Bibel einen reichen symbolischen Gebrauch. Das Volk Israel wird mit einem Weinberg verglichen, Jesus beschreibt die Verbindung mit seinen Nachfolgern als die zwischen Weinstock und Reben. Das Wirken des Heiligen Geistes wird mit gärendem neuen Wein verglichen. Wein kann verführen und auch ? als Taumelbecher ? den göttlichen Zorn verdeutlichen. Im Sakrament des Abendmahls (Eucharistie) bildet der Wein das Element für das Blut Christi.

Deutscher Wein darf nach deutschem Weinrecht nicht als „Wein“ vermarktet werden, d.h. auf den Weinflaschen bzw. den Etiketten darf das Wort „Wein“ nicht aufgeführt sein. So musste die Sektkellerei Deinhard per Gerichtsbeschluss das Wort „Wein“ von ihren Weinflaschen wieder entfernen. Erlaubt sind Angaben wie Jahrgang, Lage und Erzeuger usw., aber paradoxerweise nicht die Bezeichnung „Wein“.

In vielen Ländern haben sich Weinliebhaber und -kenner zu Vereinen zusammengeschlossenen, um den Weingenuss gemeinsam zu kultivieren. Im deutschen Sprachgebiet nennen sich diese Clubs meist Weinbruderschaften oder Weinkonvente. Diese blicken teilweise auf eine jahrhundertealte Tradition zurück.

Heuriger ist in Österreich die Bezeichnung für den Wein der letzten Ernte. Dieser wird „heuer“ in diesem Jahr beim Heurigen oder Buschenschank ausgeschenkt. Der Wein wurde also in diesem beziehungsweise Herbst letzten Jahres gekeltert. Ursprünglich war jeder Wein bis zum Martini (11. November) der Heurige, danach wurde er zum Alten. Die Winzer verkaufen diesen Wein oftmals direkt an die Endverbraucher in zwei Liter Flaschen dem so genannten „Doppler“ (von Doppelliter).