Die Bezeichnung Äpfel steht für Bäume einer biologischen Gattung.

Daneben ist Äpfel die Pluralform von Apfel mit leicht unterschiedlichen Bedeutungen:

  1. Umgangssprachlich wird so die Frucht eines Apfelbaums genannt.
  2. In der Botanik wird damit entweder eine Art aus der Gattung der Äpfel (beispielsweise Kulturapfel) oder ein Exemplar einer Art (umgangssprachlich: Apfelbaum) bezeichnet.

Die Äpfel (Malus) bilden eine Gattung in der Familie der Rosengewächse (Rosaceae). Die Gattung umfasst ca. 40 Arten laubwerfender Bäume und Sträucher aus Wäldern und Dickichten in Europa, Asien und Nordamerika. Diese hybridisieren leicht untereinander und sind oft schwer auseinanderzuhalten.

Manche aus Ostasien stammende Arten mit nur etwa kirschgroßen Früchten, wie etwa der Korallenapfel (Malus floribunda) und der Kirschapfel (Malus baccata), werden in Mitteleuropa als Ziersträucher angepflanzt.

Der Kulturapfel (Malus domestica) ist eine Kulturobstart aus der Gruppe des Kernobstes. Er gilt als eine Zuchtform, die durch Kreuzung des auch heute noch wild vorkommenden Holzapfels (Malus sylvestris) mit anderen Apfelarten (Malus praecox, Malus dasyphylia) entstanden ist.

Die ursprüngliche Heimat des Apfels liegt wahrscheinlich in Asien.

Wie und wann der Kulturapfel nach Mitteleuropa gelangt ist, ist nicht bekannt. Die wahrscheinlichste Verbreitungsmöglichkeit sind Handelswege, da die Frucht seit früher Zeit als lebensverlängerndes Heilmittel galt.

Apfelbäume werden wegen der einzeln oder in doldigen Schirmrispen stehenden, häufig duftenden, meist 2-5 cm breiten Blüten und der attraktiven, mehr oder minder rundlichen, eßbaren Früchte (einige sind roh ungenießbar), des manchmal purpurnen Laubes und der Herbstfärbung geschätzt.

Die Blüten sind meist flach becherförmig und 5-zählig, bei einigen Kultivaren halbgefüllt oder gefüllt.

Die Blätter sind wechselständig angeordnet, oval bis eiförmig oder elliptisch, meist gesägt, selten ganzrandig und machmal gelappt.

Das fleischige Gewebe, das normalerweise als Frucht bezeichnet wird, entsteht nicht aus dem Fruchtknoten, sondern aus der Blütenachse, der Biologe spricht daher von Scheinfrüchten. Die Apfelfrucht ist eine Sammelbalgfrucht. Ein Balg besteht aus einem Fruchtblatt, das mit sich selbst verwächst. Innerhalb der Fruchtfleisches entsteht aus dem balgähnlichen Fruchtblatt ein pergamentartiges Gehäuse. In Fruchtfleisch selber sind höchstens noch vereinzelt Steinzellennester enthalten.

Kultur in mäßig nährstoffreichem, feuchtem, aber wasserdurchlässigem Boden in voller Sonne oder halbschattig pflanzen. Voll frosthart.

Zur Vermehrung im Herbst im Saatbeet säen. Im Spätsommer okulieren. Mitte des Winters pfropfen.

Die angebaute Apfelsorten werden, sobald sie als Sorte stabil und interessant sind, durch klonen (ungeschlechtliche Vermehrung, die von einem geschlechtlich gezüchteten Individuum ausgeht) oder durch Veredelung/Pfropfen auf einen Apfelstamm (meist auch nur auf einen bewurzelten Zweig (geringere Kosten)) vermehrt.

Die Gefahr ist groß, dass Sorten unwiederbringlich verloren gehen. Im Prinzip reicht ein Apfelbaum (nicht sehr langlebig, ca. 100 Jahre (Linden z.B. sind erst mit 300 Jahre ausgewachsen/erwachsen und werden ca. 2000 Jahre)) aus, um eine Apfelsorte zu erhalten, da jeder Apfel durch Veredelung oder Klonen in beliebiger Zahl reproduziert werden kann.

Heute wird die Arten- und Sorten-Vielfalt durch Rückkreuzung, Bestimmen und Sammeln alter Baumbestände(Zufallsfunde) und Neuzüchtungen versucht, den genetischen Reichtum zu erhalten, zu vergrößern oder zumindest die Verarmung zu verlangsamen. Mit Gendatenbanken, Gengärten und Genbaumschulen wird sich auf neue Krankheiten (Inhaltsstoffe, Resistenzen) und neue Umweltbedingungen (z.B. Mars) vorbereitet. Da der Erhalt schlecht kommerziell genutzt werden kann, ist es schwierig, diese aufwändige Arbeit mit der Industrie umzusetzen. (siehe auch: genetischer Flaschenhals). Ein Refugium für alte Apfelsorten sind Streuobstwiesen. (Siehe auch: Artenvielfalt).

Einige Schädlinge und Krankheiten können Probleme hervorrufen; Blattläuse, Rote Spinne, Raupen, Apfelschorf, Tumore, Feuerbrand, Mehltau, Apfelrostmilbe

Die Kulturäpfel (Malus x domestica) gelten als eine Zuchtform (mit menschlichen Einfluss), die durch Kreuzung des auch heute noch wild vorkommenden Malus sylvestris mit(x) Malus praecox und/oder Malus dasyphylia entstanden sind.

Angebaute Apfelsorten sind und waren schon immer Klone, die auf ein geschlechtlich vermehrtes Individuum zurückgehen, das, sobald es als Sorte betrachtet wird, nur noch ungeschlechtlich, meist durch Veredelung vermehrt wird. Heute werden im Handel etwa 30 bis 40 Sorten zum Verkauf angeboten, mit sinkender Tendenz. Davon sind es in Europa nur vier gängige Apfelsorten, die nahezu 70 % des Gesamtangebotes ausmachen. In vielen Bereichen ist die Gefahr groß, dass Sorten unwiederbringlich verloren gehen, beim Apfel jedoch ist diese Gefahr vergleichsweise gering. Im Prinzip reicht ein (oft recht langlebiger) Apfelbaum aus, um eine Apfelsorte zu erhalten, da jede Apfelsorte ein Klon ist und durch Veredelung leicht in beliebiger Zahl vermehrt werden kann. Alte Haustierrassen sind dagegen Populationen verschiedener Individuen, die bestimmte gemeinsame Merkmale aufweisen und die bisher fast nur geschlechtlich vermehrt werden. Daher ist ihr Erhalt ungleich aufwändiger (siehe auch: genetischer Flaschenhals). Ein Refugium für alte Apfelsorten sind Streuobstwiesen. (Siehe auch: Artenvielfalt).

Um 1880 waren ca. > 20.000 Apfelzüchtungen/Sorten weltweit in Kultur, allein in Preussen/Deutschland über 2300 Sorten (politisch geförderte/motiviert Züchtung zur Versorgung des Großraumes Berlin). Die regionale Sortenvielfalt war sehr hoch.

In Deutschland gibt es heute ungefähr 1.000 Sorten, 60 davon sind wirtschaftlich bedeutend.

Im Gartenhandel werden etwa 30 bis 40 Sorten zum Verkauf angeboten, mit sinkender Tendenz.

In Europa sind es vier gängige Apfelsorten, die nahezu 70 % des Gesamtangebotes am Apfelfrucht-Markt ausmachen.

Bereits die Kelten und Germanen verarbeiteten die wohl kleinen und harten Früchte des einheimischen Apfels. Sie verkochten das Obst zu Mus und gewannen Most daraus. Den Saft vergor man mit Honig.

Den Apfelobstbau, so wie wir ihn heute kennen, haben letztlich die Römer eingeführt. Sie begannen laut Quellenlage mit der gezielten Züchtung und brachten die Kunst des Pfropfens und Klonens in ihre Kolonien und Provinzen. Seit dem 6. Jahrhundert hat man den Apfel in Mitteleuropa bewusst angebaut. Seit dem 16. Jahrhundert wurde der Apfel dann auch zu einem Wirtschaftsgut.

Die Apfelsorten, die im Großanbau normalerweise angebaut werden, sind auf die Anforderungen des Frischmarktes im Lebensmitteleinzelhandel ausgerichtet. Die Äpfel müssen knackig, saftig sein, sowie eine gute Lager- und Transportfähigkeit aufweisen. Viele lokale Sorten werden diesen Anforderungen nicht gerecht, daher werden im Erwerbsobstbau wesentlich weniger Sorten, die oft weltweit verbreitet sind, angebaut.

Der Apfel ist in Deutschland mit einem Jahresprokopfkonsum von über 17 Kilogramm Früchten vor Bananen oder Birnen das meist gegessene und auch das beliebteste Obst. Bei Umfragen gaben 2/3 der Deutschen den Apfel als das von ihnen favorisierte Obst an.

Die Frucht besteht zu 85 Prozent aus Wasser. Der Apfel ist daher das Saftobst schlechthin. In Deutschland liegt sein Anteil an der gesamten jährlichen Obsternte bei 60 Prozent. Das meiste davon wird verflüssigt: 450 Firmen produzieren hierzulande alljährlich eine Milliarde Liter Apfelsaft. Unter den 41 Litern Fruchtsäften und ?nektaren, die jeder Bundesbürger laut dem deutschen statistischem Bundesamt pro Jahr konsumiert, ist der Apfelsaft Spitzenreiter mit einem jährlichen Pro-Kopf-Verbrauch von 11,7 Litern. Danach erst kommt Orangensaft mit 9,8 Litern.

Die Früchte vieler Wildäpfel kann man entsaften und zu Apfelgelee verarbeiten, einige sind erst gekocht geniessbar.

Bei der Apfelsaftherstellung ist ein hoher Säureanteil wichtig, weshalb man dabei auf die säurehaltigeren älteren Sorten aus dem Streuobstanbau und aus Privatgärten zurückgreift, zumal ein erwerbsmäßiger Anbau von Äpfeln zur Safterzeugung in Mitteleuropa kaum rentabel ist.

Als Heilpflanze taucht der Apfel bereits in einer alten babylonischen Schrift aus dem 8. vorchristlichen Jahrhundert auf, die die Pflanzen des Heilkräutergartens des Königs Mardukapaliddina aufzählt. Auch die mittelalterliche Medizin schrieb dem Apfel allerlei heilkräftige Wirkungen zu. Die Mehrzahl der Früchte der damaligen Apfelsorten dürfte für den heutigen Geschmack noch reichlich sauer, gerbstoffhaltig und holzig gewesen sein. Vieles liegt noch im Dunkeln; wie, wann und welche Teile der Apfelpflanze genutzt wurden. Wie bei jeder Medizin sollte auch der Apfel nur in Maßen genossen werden, die tödliche Dosis ist nicht bekannt, dürfte aber bei mehreren Kilo am Tag liegen.

Der Verzehr von Früchten mit Schale hat im Allgemeinen eine adstringierende und eine abführende Wirkung.

Ein Rindenabsud wirkt fiebersenkend.

Kranke stärkte man mit in Milch gedünsteten Äpfeln.

Manche mit roher Schale geriebenen Früchte sollen gegen Durchfall helfen.

Bei Magenschmerzen und Erbrechen hilft jede halbe Stunde ein Kaffeelöffel geraffelte Apfelfrucht.

Bei Nervosität soll Apfelfruchttee helfen: Eine ungeschälte Apfelfrucht scheibeln, mit 1 l kochendem Wasser übergießen, 2 Std. ziehen lassen, dazu schreibt der Kräuterpfarrer Künzle: Für geistig arbeitende Personen und nervös Angestrengte ist dieser Tee Goldes wert.

Die Apfelfrucht hat mit seinen sanften Fruchtsäuren und Ballaststoffen einen stark reinigenden Effekt für die Zähne und funktioniert daher für die Zahnreinigung zwischendurch ebenso gut wie ein Kaugummi, ersetzt aber nicht die Zahnbürste.

Der Apfel spielt in allen euro-asiatischen Kulturen eine Rolle und zwar als Symbol der Liebe, der Erkenntnis, der Fruchtbarkeit und des Lebens. Als uraltes Symbol der Erde und der Offenbarung des weiblichen Prinzips wurde der Apfel schon von Anfang an Göttinnen der Liebe und Fruchtbarkeit zugeordnet:

  • Bei den Babyloniern war es Ischtar, die mit dem Emblem des Apfels verehrt wurde, bei den Griechen Aphrodite und bei den Germanen Iduna. Eine alte Legende, die in den unterschiedlichsten Kulturen immer wieder auftauchte, ist die Geschichte vom Baum des ewigen Lebens, dessen Früchte Unsterblichkeit verleihen sollen.
  • Der bekannteste Mythos ist wohl der von Adam und Eva im Garten Eden und ihre Vertreibung daraus, die in der Bibel erzählt wird. Eine Frucht vom Baum der Erkenntnis von Gute und Böse, die Adam und Eva verbotenerweise essen, um wie Gott zu werden, ist der Auslöser. Obwohl Adam und Eva dieses Versprechen, wie Gott zu werden nicht erfüllt wird und in der Bibel nur allgemein von Frucht die Rede ist, hat sich in der westlichen Welt der Gedanke festgesetzt, es sei ein Apfel gewesen. Siehe auch: Garten Eden.
  • In der griechischen Mythologie gibt es den goldenen Apfel der Eris, der Göttin des Streits und der Zwietracht. Zu der Hochzeit des Peleus und der Thetis waren alle olympischen Götter bis auf Eris eingeladen. Aus Rache wirft sie einen Apfel mit der Aufschrift ?der Schönsten? unter die Göttinnen, um Zank und Streit hervorzurufen. Paris, ein trojanischer Königssohn, soll die Entscheidung fällen (Urteil des Paris) und wählt Aphrodite, die Liebesgöttin als Schönste, was im Endeffekt zum Trojanischen Krieg führt. Im Trojanischen Krieg stand Hera auf der Seite der Achäer (Griechen), da Paris nicht ihr, sondern Aphrodite den goldenen Apfel der Eris zuerkannte. Ein Gegenstand oder eine Tatsache, die zu einer Auseinandersetzung führt, wird deshalb bis heute als Zankapfel bezeichnet.
  • In der nordischen Sage schenkte die Göttin Iduna goldene Äpfel an das Göttergeschlecht der Asen, die dadurch ewige Jugend erhielten.
  • Drei goldene Äpfel aus dem Garten der Hesperiden ließ Hippomenes während eines Wettlaufs mit Atalante fallen, die sich danach bückte und unterlag, wodurch sie gewann.
  • Wieland der Schmied ist der Name eines kunstreichen Schmiedes der deutschen Heldensagen, der ursprünglich in der germanischen Mythologie als halbgöttliches Wesen erscheint. In einigen Versionen der Sagen wird Wieland von einem seiner Brüder unterstützt. Dieser ist ein berühmter Bogenschütze und Jäger. Um ihn zu testen, lässt ihn König Nidung einen Apfel vom Kopf seines Sohnes schießen.

Aufgrund seiner Verbreitung taucht der Apfel in zahllosen Märchen auf. Unter den von den Gebrüdern Grimm gesammelten sind das unter anderem:

  • Frau Holle: Die Protagonistinnen dieses Märchens begegnen unter anderem einen Apfelbaum: Danach ging es weiter und sie kamen zu einem Baum, der hing voll Äpfel und rief ihnen zu ?ach schüttel mich, schüttel mich, wir Äpfel sind alle reif?. Während die positive Heldin den Wunsch des Baumes erfüllt und dafür belohnt wird, geht die negative Heldin achtlos an ihm vorüber und wird dafür bestraft.
  • Der Teufel mit den drei goldenen Haaren: Eines der Rätsel, die der Held dieses Märchens zu lösen hat, betrifft die Frage, warum ein Baum der einst goldene Äpfel trug, nun nicht einmal mehr Blätter treibt.
  • Schneewittchen: Mit einem vergifteten Apfel wird die Heldin in den Verderb geführt.
  • Der goldene Vogel: Ausgangspunkt der Geschichte ist der Diebstahl goldener Äpfel aus dem Garten des Königs.
  • Der Königssohn, der sich vor nichts fürchtete: Eine der Aufgaben, die der Königssohn zu lösen hat, ist der Diebstahl eines Apfels vom Baum des Lebens.
  • Einäuglein, Zweiäuglein und Dreiäuglein: Der positiven Heldin dieses Märchens wächst ein Baum mit silbernen Blättern und goldenen Äpfeln, die nur sie pflücken kann und mit dessen Hilfe sie ihren Ehemann gewinnt.
  • Eisenhans: Dreimal muss der Held der Geschichte den goldenen Apfel der Königstochter fangen, bevor sie seine Frau wird.

Welche Symbolik der Apfel trägt, hängt stark vom Kontext ab, in dem er dargestellt ist:

  • Als Reichsapfel ist er das Symbol der Herrschaft (aber dieser Apfel war ? gelegentlich – mit Sand (oder Asche) gefüllt zum Zeichen der Vergänglichkeit aller irdischen Macht).
  • In Zusammenhang mit Schlange, Adam und Eva ist er das Sinnbild der Versuchung und Sünde.
  • In den Händen Christi steht er für die Erlösung von der durch den Sündenfall bedingten Erbsünde.
  • Auf Bildern, die das Jüngste Gericht darstellen, halten Erlöste Äpfel als Symbol des wiedereroberten Paradieses in der Hand.
  • Typisch für das späte Mittelalter sind Darstellungen, auf denen die Muttergottes dem Kind den Apfel überreicht. Dies steht in der Bedeutung: Christus nimmt die Sünden der Welt auf sich und erlöst dadurch die Menschheit.

Wenn bei Darstellungen der Heiligen Familie oder Sippe auch der Apfelbaum bzw. ein Behälter mit geernteten Früchten hinzutreten, so wird nicht nur auf die Erlösung sondern auch auf die wunderbare Fruchtbarkeit Mariens bzw. Annas hingewiesen. Eine barocke Darstellung dafür ist beispielsweise Rubens Heilige Familie unter dem Apfelbaum (Wien, Kulturhistorisches Museum). Im Spätmittelalter wird die Vorstellung von Maria als der neuen Eva weiter ausgestaltet, etwa in der Darstellung Evas, die Äpfel an die Sünder verteilt und der Maria, die Hostien an die Gläubigen verteilt (Missale des Berthold Furtmeyr, 1481, München) oder die Schlange mit dem Apfel im Maul zu Füßen Marias als Hinweis auf die Überwindung der Erbsünde.

Ein sehr geschätztes Kunstmotiv war zu der Zeit, in der der weibliche Akt in der Kunst noch eine Begründung brauchte, die Darstellung des Paris, der sich entscheiden muss, welcher Göttin, (Hera, Athena oder Aphrodite) er den goldenen Apfel mit der Aufschrift Der Schönsten zusprechen muss, bot sich doch hier die Gelegenheit, gleich drei Frauen in reizvoller Pose darzustellen.

Bis in das 18. Jahrhundert trug man bei Prozessionen auch Apfelbäumchen mit einem Totenkopf und einer künstlichen Schlange, die einen Apfel im Maul trug, mit.

In Homers Odyssee, dem Heldenepos der griechischen Antike (800 v. Chr.), erkannte König Laertes seinen Sohn Odysseus, welcher nach zehnjähriger Irrfahrt nach Hause zurückkehrte, daran, dass er ihm die Sortennamen der Bäume nennen konnte, die er ihm selbst einst geschenkt hatte (24. Gesang): Denn ich begleitete dich als Knab‘ im Garten; wir gingen unter den Bäumen umher, und du nanntest und zeigtest mir jeden. Dreizehn Bäume mit Birnen und zehn voll rötlicher Äpfel schenktest du mir und vierzig Feigenbäume…

Homers Odyssee stellt in allen ihren umfangreichen Beschreibungen nie dar, dass Obst gegessen wird. Und doch machen für den Dichter Birnen, Granatäpfel, Äpfel, Feigen, Oliven und natürlich Weintrauben einen wohlgeplanten Obstgarten aus; einen, der über lange Zeit im Jahr Früchte hervorbringen würde:

Außer dem Hof ist ein großer Garten nahe der Hoftür An vier Morgen, auf allen Seiten vom Zaun umzogen. Große Bäume stehen darin in üppigem Wachstum, Apfelbäume mit glänzenden Früchten, Granate und Birnen Und auch süße Feigen und frische, grüne Oliven.

Denen verdirbt nie Frucht, noch fehlt sie winters wie sommers Während des ganzen Jahres, sonder der stetige Westhauch Treibt die einen hervor und läßt die anderen reifen. Birne auf Birne reift da heran und Apfel auf Apfel, aber auch Traube auf Traube und ebenso Feige auf Feige. (Homer, Odyssee 7,112)

Der Apfel ist eine gängige alte Umschreibung für die Brust. Bei Goethe sagt Faustus in der Walpurgisnacht:

Einst hatte ich einen schönen Traum,
Da sah ich einen Apfelbaum.
Zwei schöne Äpfel glänzten dran,
Sie reizten mich, ich stieg hinan.

Und Gretchen antwortet:
Der Äpfelchen begehrt Ihr sehr,
und schon vom Paradiese her,
von Freuden fühl ich mich bewegt,
daß auch mein Garten solche trägt.

Aus Schillers Wilhelm Tell ist der Apfelschuss bekannt.