Ein sehr beliebter Speisepilz ist der Pfifferling (Cantharellus cibarius). Vor allem in Bayern hat er sehr viele volkstümliche Bezeichnungen. Man nennt ihn dort Eierschwamm, Gelbschwammerl, Recherl, Reherl, Rehgoaßl, Marillenschwammerl, Kragenknöpferl oder Nagerl. In Sachsen ist auch die Bezeichnung Hühnerpilz oder gelbes Hühnel üblich. Dieser Pilz, der noch vor Jahrzehnten massenweise zu finden war, ist in den letzten Jahren vor allem im Einzugsbereich der Großstädte recht selten geworden. In Osteuropa ist er noch häufiger, von dort stammen auch die meisten in Deutschland verkauften Pfifferlinge, denn seine Zucht ist bisher nicht gelungen. Seine große Beliebtheit verdankt er seinem charakteristischen pfefferartigen Geschmack, seiner langen Haltbarkeit, und der Eigenschaft, dass er nur selten madig wird und dass er auch kaum verwechselt werden kann. Ein Doppelgänger von ihm ist der „Falsche Pfifferling“ (Hygrophoropsis aurantiaca), der geschmacklich enttäuschend, jedoch nicht giftig ist. In südlichen Ländern ist eine Verwechslung mit dem Ölbaumpilz (Omphalotus olearius) möglich, der sehr unangenehme, wenn auch nicht tödliche Vergiftungen hervorruft. In Deutschland wächst dieser jedoch nicht.

Die charakteristischen Merkmale des Pfifferlings sind der dotter- bis goldgelbe, erst runde und dann trichterförmige Hut und der gleichfarbige sich nach unten verjüngende Stiel, der oben in den Hut übergeht. An der Stelle, an der sich bei den Blätterpilzen die Lamellen befinden, besitzt der Pfifferling dicke Leisten, die oft gabelig verbunden sind und die am Stiel weit herablaufen. (Der Ölbaumpilz hat echte, unverzweigte Lamellen, wodurch er vom Pfifferling unterschieden werden kann). Im Gegensatz zu den meisten anderen Speisepilzen kann der Pfifferling nicht getrocknet aufbewahrt werden, da er sich danach nicht wieder aufweichen lässt, man kann ihn jedoch frisch gesammelt und gereinigt hervorragend einfrieren und so für einige Monate lagern.