Ein Gerbstoff verbindet sich mit dem Eiweiß der Haut, das dadurch in eine wasserunlösliche und nicht quellende Struktur umgewandelt wird. Durch diesen Gerben genannten Prozess wird eine abgezogene Tierhaut in Leder umgewandelt, was z.B. die Fäulnis verhindert.

Gerbstoffe kommen häufig in Pflanzen vor (vegetabiler Gerbstoff; vgl. auch Nutzpflanzen), es gibt aber auch mineralische und synthetische Gerbstoffe.

Auch Weintrauben enthalten einen Gerbstoff (Tannin), dessen Menge die Lagerfähigkeit des Weines beeinflusst. Deshalb wird der Maische das Tannin auch teilweise entzogen.

Die Gruppe der Gerbstoffe nimmt einen wichtigen Platz unter den therapeutisch wirksamen Bestandteilen von Heilpflanzen ein. Sie wirken zusammenziehend, entzündungshemmend, antibakteriell, antiviral und neutralisieren Gifte. In höherer Dosierung wirken sie jedoch oft selbst schädlich. Die anderen Hauptgruppen heilkräftiger Pflanzenbestandteile sind: Ätherische Öle, Alkaloide, Anthraquinone, Bitterstoffe, Flavonoide, Glykoside, Phytoöstrogene und Schleimstoffe.