Die Pflanze, aus deren Früchten Wein gewonnen wird, ist die Weinrebe. Sie liegt, wie die meisten Nutzpflanzen, in unterschiedlichen Sorten vor. Bei der Weinrebe bezeichnet man diese Variabilität als Rebsorte. Die Rebsorte ist, neben der durch Anbau bestimmten Lage und dem Boden, einer der Bausteine, die den Geschmack und Charakter eines Weines bestimmen.

Durch Züchtung aus wilden Weinsorten sind in den letzten Jahrtausenden schätzungsweise 8000-10000 Rebsorten entstanden. Davon sind etwa 2500 durch die jeweiligen Gesetze in den unterschiedlichen Ländern für die Weinproduktion zugelassen. Viele werden heute nur noch selten angebaut und nur wenige hundert Rebsorten sind von Bedeutung, noch weniger von überregionaler Bedeutung. Einige Sorten eignen sich nicht besonders für den Weinbau, sondern werden als Tafeltrauben kultiviert. Wieder andere sind besonders geeignet, um sie zu Rosinen zu zu trocknen.

Zur bisher größten Krise im Weinbau kam es um 1860, als durch die aus Amerika eingeschleppte Reblaus, einem Wurzelschädling, fast der gesamte europäische Rebbestand in nur wenigen Jahren vernichtet wurde. So kommt es, dass heute alle europäischen Rebsorten fast ausnahmslos auf amerikanischen Unterlagen aufgepfropft werden, die sich als resistent gegen den Schädling erwiesen haben (siehe Veredelung). In Deutschland gibt es beispielsweise an der Mosel noch einige wurzelechte Weinberge, die nicht aufgepfropft sind. Dementsprechend gibt es nur wenige Rebsorten, die wirklich als autochthon (gr. für alteingesessen, eingeboren, am Fundort entstanden) bezeichnet werden können. Die älteste bekannte Rebsorte ist der Gutedel, der bereits vor etwa 5000 Jahren kultiviert wurde.