Der Begriff Feuer (heiß) (von althochdeutsch: fiur) bezeichnet eine Form der Verbrennung mit Flammenbildung, bei der Licht und Wärme entstehen.

Im übertragenen (veraltenden) Sinn hat Feuer oder ist ein feuriger Charakter, wer leidenschaftlich und impulsiv handelt.

Feuer meint eine kontrolliert stattfindende Verbrennung. Eine unkontrollierte Verbrennung wird als Brand bezeichnet, eine Verbrennung ohne Flammenbildung wird als Glut (Verbrennung) bezeichnet. Die Kontrolle des Feuers war ein wichtiger Schritt in der Entstehung menschlicher Kulturen und Zivilisationen. Sein Gebrauch durch den Menschen ist für eine Zeit bis etwa vor 300.000 Jahren nachgewiesen, vermutlich aber schon vor 790.000 verwendet worden, wie 2004 veröffentlichte Funde in Gesher Benot Ya’aqov belegen könnten. Nachdem jahrhundertelang nur die einfache offene Feuerstelle als Heizung und für Speisezubereitung diente, setzte sich im 19. Jahrhundert sowohl der Ofen als Heizung, wie auch der Herd als Kochstelle langsam durch.

Heutzutage werden Feuer meist mit dem Feuerzeug oder mit Streichhölzern angezündet. Gegebenenfalls wird ein Fidibus verwendet, um unzugängliche Stellen zu entzünden.

Vorindustrielle Völker kannten verschiedene Methoden, um Feuer zu entfachen. Alle erfordern Zunder, um die entstandene Hitze in eine Flamme umzusetzen. Geübte Menschen können mit ihrer Hilfe ein kleines Feuer in etwa einer Minute entfachen, siehe dazu auch Survival.

  • Durch Reibung: Üblich ist das so genannte Feuerbohren, bei dem ein Stück hartes Holz schnell zwischen den Handflächen oder effizienter mithilfe eines Bogens in einem Stück weichen Holzes gedreht wird. Wenn genug Hitze entsteht, wird der Zunder vorsichtig an die heiße Stelle gebracht. Bei einem Alternativverfahren, dem so genannten Feuersägen, wird ein Stück weiches Holz schnell in einer Kerbe in einem Stück harten Holzes hin und her geführt. Der Zunder kann in der Kerbe liegen.
  • Durch Funkenschlag: Ein Stück Pyrit wird mit einem anderen Stück Pyrit, einem Feuerstein oder einem Stück Stahl geschlagen, um Funken zu erzeugen, die man in den Zunder fallen läßt.
  • Durch Luftkompression: Dieses Verfahren wird in Hinterindien mit der Feuerpumpe angewandt.

Sobald der Zunder glimmt, wird er vorsichtig angefacht und mit ihm Späne oder kleine Holzstücke entzündet. Diese wiederum können zum Entzünden größerer Holzscheite genutzt werden.

Ein offenes Feuer setzt viel Energie frei. Die althergebrachte Methode, einen Topf ohne Deckel auf drei Steine zu stellen und dazwischen ein Feuer zu entfachen, sollte nur angewandt werden, wenn genügend Brennholz zur Verfügung steht. Eine einfache Energiesparmethode zeigt das Bild rechts. Das Feuer brennt in einer Konservendose, auf ihr steht ein Topf mit Deckel. Der Deckel hält Wasserdampf zurück und gewinnt Kondensationswärme.

Man unterscheidet grundsätzlich Nutz- und Schadenfeuer.

Das Nutzfeuer ist ein beabsichtiges und kontrollierbares Feuer. Es ist zum Erwärmen oder Verbrennen von Gegenständen oder anderem gedacht. Hierzu zählt z. B. das Kaminfeuer oder das Grillfeuer.

Das Schadenfeuer ist ein unbeabsichtigtes und zerstörerisches Feuer. Es verbrennt ungewollt Gegenstände und ist meistens erst kontrollierbar, nachdem es eingedämmt wurde. Bekämpfung von Schadenfeuern ist die originäre Aufgabe der Feuerwehren. Der Begriff Schadenfeuer stellt ein Äquivalent zum Ausdruck Brand dar.

Nicht selten kommt es vor, dass ein Nutzfeuer zum Schadenfeuer umschlägt.