Petersilie (botanisch Petroselinum crispum) ist eine zweijährige Gewürzpflanze in der Familie der Doldenblütler (Apiaceae). Sie trägt im Volksmund Namen wie Bittersilche, Grönte, Kräutel, Peterle und Peterling. Namen wie Stehsalat, Geilwurz und Bockskraut weisen auch auf die potenzfördernde Wirkung hin, die man der Petersilie nachsagte.

Petersilie enthält Ätherisches Öl mit dem giftigen Apiol, ein Glykosid, Vitamin C, Vitamin A sowie Mineralstoffe wie Kalzium, Kalium und Eisen.

Die Petersilienwurzeln enthalten etwa 0, 2%, die Früchte 2 bis 6 % ätherisches Öl mit Apiol und Myristicin als Hauptbestandteil.

Als Gewürz finden ihre Blätter frisch gezupft, frisch gemahlen oder tiefgefroren bei einer Vielzahl von Gerichten Verwendung. Die Stengel haben ebensoviel Aroma wie die Blätter. In der Küche wird zwischen der Wurzelpetersilie, die vor allem ihrer Wurzel wegen angebaut wird, und der Blattpetersilie unterschieden. Blattpetersilie gibt es sowohl in glattblättriger als auch krausblättriger Form. Die glattblättrige Petersilie welkt schneller als die krausblättrige Petersilie, gilt aber als etwas wohlschmeckender.

Die Petersilienwurzel wird häufig zum Würzen von Suppen und Gemüseeintöpfen verwendet (Bestandteil des Suppengrün)

Petersilie findet Verwendung in der Pflanzenheilkunde aufgrund der harntreibenden Wirkung, die schon Dioskurides beschreibt. Frisch zerquetschte Petersilie legte man früher auf Mückenstiche und Geschwüre. Petersilie steht unter dem Ruf potenzfördernd zu sein und sie wurde früher auch als gefährliches Abtreibungsmittel verwendet, was jedoch gelegentlich zum Tod der Frau führte. Überlieferte Erfahrungsheilkunde: Das Kauen frischer Petersilienblätter ist ein altes Hausmittel gegen Mundgeruch (z.B. nach Genuss von Zwiebeln oder Knoblauch).

Petersilie galt den Griechen als Symbol der Freude und Festlichkeit, daher trug man Petersilienkränze zu Gastmählern. Erfolgreiche Sportler wurden nicht mit Lorbeer bekränzt; ihnen druckte man Siegerkränze aus Petersilie aufs Haupt.

Wie jeder Gärtner weiß, keimt Petersilie nur sehr schwerfällig. Das liegt daran, dass der Legende nach das Peterlein vor der Keimung zunächst nach Rom pilgern muss, um sich beim Hl. Petrus die Erlaubnis zum Aufgehen zu holen. Und es dauert dann sieben Wochen, bis es wieder zurück ist.

Wer einen Petersilienstrauß pflückt oder Petersilie verpflanzt und dabei den Namen einer verhaßten Person murmelt, soll damit diese Person schwer erkranken lassen und ins Grab bringen.

Wer jeden Tag Petersiliensamen isst, soll gemäß regionalem Aberglauben damit für Fruchtbarkeit und Zeugungskraft sorgen. Nicht sehr einfach ist die Aussaat von Petersilie: Während man in Baden-Württemberg glaubt, dass die Petersilie nur dann gedeiht, wenn man beim Säen lacht, sollte man sie in Unterfranken im Zorn säen.

In Anspielung auf die potenzfördernde und abortive Wirkung der Petersilie nannte man im Mittelalter Straßen, in denen sich Bordelle befanden, auch Peterlesgässchen. Die Redewendung Petersilie bringt den Mann aufs Pferd und die Frau ins Grab weist ebenfalls auf diese unterschiedliche Wirkungsweisen hin.