Der Feldhase (Lepus europaeus) ist eine Säugetierart in der Familie der Hasen (Leporidae).

Der Feldhase kommt in Europa und dem westlichen Asien (Türkei, Irak, Iran) sowie Nordafrika vor. Er ist in erster Line ein Bewohner bebauter Steppengebiete. Man findet ihn aber auch in Wäldern und in den Alpen bis in 1600 m Höhe.

Der Feldhase wird etwa 60 bis 70 Zentimeter lang, bei einer mittleren Körpermasse von vier bis fünf Kilogramm; in Ausnahmen erreicht er acht Kilogramm. Auffallend sind die sehr langen Ohren (Löffel). Das braune bis rotbraune Fell bietet eine gute Tarnung.

Der Feldhase ist ein meistens ein Einzelgänger, der sich tagsüber in Hecken, Strauchwerk, Wald auch in hohem Gras verborgen hält. Besonders wichtig ist ihm dabei der Windschutz. Der Hase liegt immer in einer Mulde (Sasse) mit dem Kopf gegen den Wind. Der Hase ist sehr standordtreu. Er ist ein Meister der Tarnung und flüchtet vor seinen Feinden, auch dem Menschen, erst im allerletzten Moment. Er ist durch seine langen Hinterbeine sehr flink; die Vorderbeine sind dagegen kurz. Er macht weite Sprünge, schlägt Haken und stellt sich auf der Flucht öfter auf die Hinterbeine. Auf der Flucht erreicht er Geschwindigkeiten von etwa 50 km/h.

Die intensive Landwirtschaft und die Rodung von Hecken führt zu einer starken Abnahme der Hasenbestände.

Der Feldhase verlässt in der Dämmerung seine Deckung und sucht diese vor Sonnenaufgang wieder auf. Er nimmt Pflanzenkost, hauptsächlich Gräser, Kräuter, Getreide, Kohl, Klee, Raps, aber nicht nur das, sondern auch was viel besserrse!!! usw.

Er hat scharfe Nagezähne; die gespaltene Oberlippe (Hasenscharte) erleichtert das Nagen. Große Nahrung wird mit den Backenzähnen fein zerrieben.

Während der Paarungszeit (Rammelzeit) kämpfen männliche Hasen (Rammler) um eine Häsin (Rivalenkämpfe). Die Häsin kann gleichzeitig zwei Embryonen in verschiedenen Entwicklungsstadien austragen. Sie kann von Februar/März bis September drei- bis viermal im Jahr Junge bekommen. Diese werden in eine windgeschützte Erdmulde gesetzt. Meistens besteht ein Wurf aus bis zu vier Jungen, deren Augen bei der Geburt geöffnet sind. Die Jungen saugen nur zwei bis drei Wochen und ernähren sich danach selbständig. In dieser Zeit kommt die Häsin nur noch gelegentlich zum Säugen vorbei. In „feuchten“ Frühjahren ist die Vermehrungsrate gering.

Der Hase wird oft mit dem Kaninchen verwechselt, von dem er sich äußerlich nicht nur durch seine Größe, sondern auch durch seine Haarfarbe (rotbraun gegenüber graubraun beim Kaninchen) unterscheidet. Auch hat der Hase wesentlich längere Ohren (Löffel) mit schwarz-weißen Spitzen. Der Hase hat lange Hinterläufe, so dass sein Laufbild besonders auffällig ist.

In den letzten Jahren gehen die so genannten Hasenstrecken in verschiedenen Gebieten deutlich zurück, so dass in vielen Regionen die Jäger freiwillig auf die Bejagung der immer seltener werdenden Hasen verzichten. Nach neueren Berichten sollen sich die Hasenbestände jedoch wieder etwas erholen.

Als sehr verbreitetes heimisches Tier hat der Hase seinen Platz auf der Speisekarte und auch in die Märchen, Fabeln und Redewendungen gefunden. Sprichwörtlich sind seine Scheu, seine Schnelligkeit, seine Wendigkeit und seine langen Ohren, die sich entwickelt haben, da er zahlreichen Raubtieren und dem Menschen als Beute diente. In afrikanischen Erzählungen wird ihm oft eine große Schläue nachgesagt. Aufgrund seines ausgeprägten Fortpflanzungstriebs ist er neben dem Ei zum Symbol des Osterfestes geworden, dessen Bräuche zum Teil von heidnischen Fruchtbarkeitskulten herstammen.