Frankfurter Grüne Soße (mundartlich „Grie Soß“) ist eine meist mit Buttermilch, Quark, Joghurt, süße Sahne oder Sauerrahm angerichtete Kräutersoße. Es gibt jedoch noch zahlreiche andere Rezept-Variationen. In die traditionelle Grüne Soße gehören sieben Kräuter: Borretsch, Kerbel, Kresse, Petersilie, Pimpinelle, Sauerampfer und Schnittlauch. Oft werden auch noch Liebstöckel, Dill und Zitronenmelisse hinzugegeben, ganz selten (der Farbe wegen) auch Spinat. Varianten aus schlechten Zeiten enthalten teilweise auch Dinge wie Gänseblümchenblätter, Löwenzahn oder Breitwegerich. Traditionell werden die Kräuter von Gärtnern im Stadtteil Frankfurt-Oberrad angebaut und in einer weißen Papiertüte auf den Markt gebracht. Einige Gärtnerbetriebe haben sich im „Verein zum Schutz der Frankfurter Grünen Soße“ zusammengeschlossen und bei der Europäischen Union einen Schutz der Ursprungsbezeichnung beantragt. Die Zusammensetzung der Kräuter soll dabei aus den klassischen sieben Kräutern bestehen, ohne Dill- oder anderweitig verfälschte Varianten, wobei jede Kräuterart maximal 30% der Gesamtmenge betragen darf, und mindestens 70% der Kräuter aus der Frankfurter Region kommen müssen.

Vorgänger der grünen Soße sind bereits seit 2.000 Jahren bekannt. Von den Römern wurde sie aus dem Orient mitgebracht.

In Frankreich gibt es sie als sauce verte, in Italien als salsa verde, jedoch mit anderen Kräutern als in Frankfurt üblich.

Wahrscheinlich waren es Hugenotten, die sich in und um Frankfurt niederließen und die sauce verte mitbrachten. Andere Quellen verweisen auf die italienische Handelsfamilie Bolongaro, die seit 1733 in Frankfurt vertreten ist. Dass Goethes Mutter Katharina die Grüne Soße erfunden hat, kann jedoch in den Bereich der Legende verwiesen werden.