Sekt ist ein alkoholisches Getränk mit Kohlensäure. Dabei beträgt der Alkoholgehalt mindestens 10%. Der Name leitet sich vom lateinischen siccus (= trocken) ab. Sekt zählt zu der Gruppe der Qualitäts-Schaumweine.

Sekt wird aus Wein (meist ein Cuvée genannter Verschnitt ausgewählter Sorten) durch eine zweite Gärung nach Zugabe von Zucker und Hefe hergestellt. Die bei der zweiten Gärung entstehende Kohlensäure wird im Wein gebunden und erzeugt das markante Prickeln, die Hefen selbst geben dem Sekt ein spezifisches Aroma. Zur Sektherstellung kommen hauptsächlich 2 Verfahren zur Anwendung:

  • die Flaschengärung im Rüttelverfahren (méthode champenoise): Hierbei erfolgt die Gärung in der Flasche, die abgestorbenen Hefen sammeln sich durch das Rütteln im Flaschenhals. Nach der abgeschlossenen Reifung wird der Hefepropf entfernt, durch Zugabe einer Dosage die Süße eingestellt und die Flasche verkorkt. In Deutschland ist jegliche Angabe, die in Verbindung mit dem Champagner gebracht wird, gesetzlich verboten; Sekte nach der „méthode champenoise“ tragen die Aufschrift „Traditionelle Flaschengärung“.
  • die Tankgärung (méthode charmat): Hierbei erfolgt die 2. Gärung im Drucktank. Anschließend wird die Süße eingestellt und der Sekt nach Filtration in die Flaschen abgefüllt.

1826 gründete Georg Christian Kessler die erste deutsche Sektkellerei in Esslingen am Neckar. Er hatte sein Wissen aus der Champagne mitgebracht, wo er in einem Champagnerhaus gelernt hatte. Es dauerte jedoch längere Zeit, bis die Sektbereitung so weit perfektioniert war, dass die Ausfallquoten durch platzende Flaschen auf ein vertretbares Niveau gesenkt worden waren.

Im 1. Weltkrieg wurde zur Finanzierung des Krieges eine Sektsteuer eingeführt und danach nicht wieder abgeschafft. Bis in die 1970er Jahre galt ein staatliches Sektmonopol, welches nur Kellereien die Sektherstellung erlaubte. Erst durch einen Gerichtsbeschluss in den 1970er Jahren erhielten auch Weingärtnergenossenschaften und Winzer das Recht zur Versektung und Vermarktung ihrer Weine. Dadurch gibt es mittlerweile eine große Auswahl an Sekten aller Qualitäten und Preisklassen.

Auch in anderen europäischen Ländern hat die Sektherstellung seit dieser Zeit einen deutlichen Aufschwung erlebt. In Frankreich darf ebenfalls nur Sekt aus der Champagne mit Champagner in Verbindung gebracht werden. Schaumweine nach der „méthode champenoise“ aus anderen Anbaugebieten werden unter der Bezeichnung „Crémant“ (ursprünglich eine Bezeichnung für feinperligen Champagner) vermarktet: Crémant d’Alsace, Crémant de Bourgogne, Crémant de Limoux, Crémant de Loire. Im Großherzogtum Luxemburg wird der Crémant de Luxembourg hergestellt. Spanische Sekte nach der Flaschengärmethode nennen sich Cava. Deutsche Sekte, die von Winzern in Flaschengärung hergestellt werden, dürfen sich Winzersekt nennen.

Die heutige Bedeutung des Wortes Sekt soll auf den Berliner Schauspieler Ludwig Devrient zurückgehen, der in der Gaststätte von Lutter und Wegener am Gendarmenmarkt allabendlich seinen Champagner trank. Eines Abends im November 1825 gab er seine Bestellung mit einem Zitat aus Shakespeares Heinrich IV. auf: „Bring mir Sekt, Bube – ist keine Tugend mehr auf Erden?“. Der Kellner hätte, da Sekt zu dieser Zeit das deutsche Wort für Sherry war, eigentlich einen Sherry bringen müssen; da er aber nicht hingehört hatte, brachte er den gleichen schäumenden Wein wie immer, und schon bürgerte sich die neue Sitte ein: erst am Stammtisch von Lutter und Wegener, dann in Berlin, Jahrzehnte später in Norddeutschland, und erst um 1890 im ganzen Deutschen Reich.