Die Tauben (Columbidae) sind eine artenreiche Vogelfamilie. Sie sind die einzige Familie der Ordnung der Taubenvögel (Columbiformes) – siehe Systematik der Vögel. Auch die im 17. und 18. Jahrhundert ausgerotteten flugunfähigen Dronten („Familie“ Raphidae, Gattungen Raphus und Pezophaps) der Maskarenen-Inseln müssen nach phylogenetischen Gesichtspunkten in die Familie der Tauben eingegliedert werden. Die Familie umfasst ca. 40 Gattungen und mehr als 300 Arten. Die Tauben sind gedrungen gebaute Vögel mit kurzem Hals und schlankem Schnabel. Die Nasenlöcher werden von einer Wachshaut bedeckt. Beim Trinken tauchen sie den Schnabel bis an die Nasenlöcher ins Wasser und saugen dieses hoch. Die Familie kommt beinahe weltweit vor, mit der größten Formenvielfalt im Bereich von Südasien bis Australien. Tauben ernähren sich von Samen, Früchten und anderen weichen Pflanzenteilen. Viele Tauben führen eine lebenslange Einehe. Die mit wenig Sorgfalt gebauten Nester bestehen aus dünnen Zweigen und ähnlichem Material. Die Gelege bestehen aus 1-2 Eiern und werden von beiden Geschlechern bebrütet. Anders als die meisten anderen Vögel – siehe aber die Flamingos – produzieren die Tauben „Milch“. Diese bildet sich durch die Auflösung von flüssigkeitsgefüllten Auskleidungszellen im Kropf. Diese äußerst nahrhafte Flüssigkeit wird von beiden Geschlechtern als Nahrung für die Jungvögel erzeugt. Bei Haustauben setzt sich diese Kropfmilch zu 64 bis 82 % aus Wasser, zu 7 bis 13 % aus Fett und fettähnlichen Stoffen, zu 10 bis 19% aus Eiweiß, zu 1,6% aus Mineral- und Wirkstoffen wie Vitamin A, D, E und B-Komplexen zusammen. Die Taube als Symboltier steht für Frieden, in der Ikonografie für den Heiligen Geist. Im übertragenen Sinn spricht man bei Auseinandersetzungen von „Tauben“ als den Friedfertigen im Gegensatz zu den aggressiven „Falken“.