Die von Dr. Atkins bereits in den 1960er Jahren vorgeschlagene und nach ihm benannte (Atkins-Diät) Diätform reduziert die Kohlenhydrate der Ernährung am Anfang auf eine geringe Menge und nutzt Fett sowie Eiweiß als Hauptenergieträger. Dieser Ansatz soll, nach Ansicht der Verfechter der Atkins-Diät, den Körper dazu zwingen, Fett zur Energiegewinnung in Keton-Körper zu verwandeln. Diese Ketonkörper werden zur Energiegewinnung herangezogen. So wird nur ein geringer Teil der aus dem Fett freigesetzten Ketonkörper tatsächlich ausgeschieden. Die Atkins-Diät gehört zu den LowCarb-Ernährungsformen.

Nach der Atkins-Diät gibt es 4 verschiedene Phasen, die sich durch unterschiedliche Mengen an Kohlenhydraten unterscheiden. Personen mit größerem Übergewicht sollte mit Phase I anfangen, um möglichst schnell in die sogenannte Ketose (auch Lipolyse genannt) zu kommen, bei der vom Körper Fett verbraucht wird. Außerdem soll, vor allem wenn man nicht weiter abnimmt, auf die Kalorienmenge geachtet werden. Sport wird als wichtiges Element der Diät angesehen.

Ziel der Phasen ist es schließlich die ideale Menge an Kohlenhydraten zu finden, bei der man nicht zunimmt.

Hier sollten bis zu 19 g Kohlenhydrate gegessen werden.

Bei der Auswahl des Essens sollte man möglichst viel variieren und darauf achten, dass neben Schweine- und Rindfleich auch viel Geflügel und Fisch gegessen wird. Fleisch bietet neben Eiern die optimale Kombination an Aminosäuren. Auch Soja-Produkte können verwendet werden.

Die erlaubte Kohlenhydratmenge sollte man in Salat und Gemüse „investieren“, um Verstopfungen zu vermeiden. Brot sollte weggelassen werden.

Es wird jedem empfohlen, die Atkins-Diät mit einem Arzt abzusprechen, um die Änderung der Blutwerte zu überprüfen. Den Arzt kann man auch nach geeigneten Zusatzpräparaten für eine ausreichende Mineralien- und Vitaminzufuhr fragen, da die Ernährung eventuell zu wenig davon enthalten könnte.

Im April 2003 veröffentlichte das renommierte Wissenschaftsmagazin Journal of American Medical Association die erste systematische Datenauswertung aus 96 relevanten Studien (2.503 Artikel erfüllten nicht die notwendigen Kriterien, wie z.B. korrekte Kontrollen oder Studiendauer über 4 Tage) bezüglich der Wirksamkeit und Sicherheit von Niedrig-Kohlenhydratdiäten. Gemäß dem Ergebnis dieser Meta-Auswertung gibt es keinen Hinweis auf die Wirksamkeit von Niedrig-Kohlenhydratdiäten, wie z.B. der Atkins-Diät und ihrer Spielarten (JAMA, Vol. 289 No. 14, April 9, 2003).

Seit einigen Jahren wird am Benjamin-Franklin-Klinikum in Berlin, unter ärztlicher Kontrolle eine kohlenhydratreduzierte Diät durchgeführt. In regelmäßigen Abständen werden die Blutgase, das Cholesterin, der Blutzucker und der Grundumsatz untersucht. Außerdem werden mehrmals Glucose-Toleranztests durchgeführt, um festzustellen, wie gut die Bauchspeicheldrüse funktioniert. Studien beweisen, dass sich trotz der einseitigen Ernährung die Cholesterinwerte normalisieren und dass der Proband abnimmt.

Neueren Untersuchungen zufolge funktioniert die Atkins-Diät tatsächlich insofern, als die Probanden Gewicht verlieren, doch nicht wegen der Umstellung des Metabolismus auf Keton-Körper, sondern weil die Probanden von sich aus ihre Nahrungsmittelaufnahme reduzieren und dadurch weniger Kalorien zu sich nehmen. Möglicherweise kommen die Betroffenen aufgrund der kohlenhydratarmen Nahrung früher zu einem Sättigungsgefühl; der zugrundliegende biochemische Mechanismus ist allerdings noch unklar. Es wird vermutet, dass die sehr eiweißhaltige Ernährung hierfür verantworlich ist.

Die Ernährungswissenschaft geht davon aus, dass eine ketogene Ernährung zu verschiedenen Gesundheitsstörungen führen kann, unter anderem Niereninsuffizienz, Leberschäden, Akne und Verstopfung. Außerdem kommt es häufig am Anfang zu starkem, unangenehmem Körpergeruch, weil ein Teil der Ketone über die Lunge abgeatmet wird.

Die von Dr. Atkins 1989 gegründete „Atkins Nutritionals Inc.“ ist eine schnell wachsende Firma, die Millionen von Menschen die sich dem „low carbohydrate lifestyle“ verschrieben haben, mit einer breiten Palette von entsprechenden Produkten versorgt.

Die ketogene Diät nach Dr. Atkins ist Gegenstand starker Ideologisierung. Befürworter wie Gegner polemisieren stark. Nach Zeitungsberichten wog Dr. Atkins bei seinem Tod 116 kg bei einer Körpergröße von 1,82 m und wäre damit übergewichtig gewesen. Befürworter der Diät behaupten jedoch, das zusätzliche Gewicht sei durch die Ernährung während des Krankenhausaufenthaltes vor seinem Tod bzw. durch eine Virusinfektion und darauffolgende Herzerkrankung entstanden. Atkins sei früher wesentlich schlanker gewesen. Unmittelbar vor seinem Tod im Rahmen eines Interviews aufgenommene Fotos scheinen zu bestätigen, dass er zum Zeitpunkt seines Unfalls deutlich weniger als die angegebenen 116 kg gewogen haben muss.