Ein Fondue (frz. geschmolzen) ist ursprünglich ein Gericht aus geschmolzenem Käse, Wein, Gewürzen, das so genannte Käsefondue. Als Bindemittel wird Maisstärke eingesetzt. Abgeschmeckt wird mit einem Schuss Kirschwasser („Kirsch“) und mit Knoblauch. Das ganze wird in einem speziellen Fonduetopf, genannt Caquelon, über einem kleinem Feuer (Rechaud) heiss gehalten, und die Teilnehmer halten kleine Brotstückchen oder Kartoffeln mit einer langen Gabel in den flüssigen Käse und führen kreisende Bewegungen aus. Wer sein Stück verliert, muss aufstehen und ein Lied singen, wobei es bei den Verliererbräuchen durchaus Varianten gibt (siehe dazu beispielsweise „Asterix bei den Schweizern“).

Von entscheidender Bedeutung ist die Käsemischung. In der Schweiz üblich ist das „moitié-moitié“, bei dem je zur Hälfte Vacherin und Greyerzer zugegeben werden, was ein crèmiges, helles Fondue ergibt. Liebhaber kräftigerer Fondues mischen Greyerzer und Appenzeller. Jede Käsehandlung hat ihre eigene Mischung. Fertigfondues sind zwar weit verbreitet, gelten aber unter Fonduekennern als Sünde.

Um die Herkunft des Fondue möge sich Frankreich mit der Schweiz streiten.

Die Bedeutung von Fondue hat sich erweitert: Spricht man von Fleischfondue so meint man entweder das Fondue Bourguignonne oder das Fondue chinoise, als japanische Variante auch Shabu Shabu genannt. Das Chinesische Fondue ist auf Bouillongrundlage, in der heißen Fleischbrühe kocht jeder Teilnehmer selbst am Tisch seine Fleischstücke, feingeschnittenes Fleisch, Fisch und andere Meeresfrüchte aber auch Gemüse. Zum Abschluss des Fondue Chinoise wird die entstandene Fleischbrühe mit einem Schuss Sherry oder Madeira gemeinsam aus Suppentassen getrunken. In der Variante Bourguignonne gart man die Zutaten im heißen Fett bzw. Öl. Obwohl bei keiner dieser Arten etwas geschmolzen wird, spricht man dennoch von „Fondue“.

Die leicht verspielte, abendfüllende Geselligkeit ist ein wichtiger Aspekt beim Fondue. Kein Schnellimbiss für Stehparties, kein Essen nur so nebenbei. Man sitzt mit Freunden oder Familie rund um den Tisch, nicht im Halbkreis um den Fernseher, und nimmt sich Zeit für das Essen und das Trinken dazu. Da zwischen den Happen reichlich Zeit vergeht, kann man sich auch was dabei erzählen, denn das Fondue allein zu essen macht keinen Spaß. Fondue ist daher besonders im Herbst und Winter beliebt.

In ländlichen Gebieten der Romandie und im Alpenraum wird Fondue auch als spätes Frühstück serviert. In einigen Regionen wird das Fondue nicht mit aufgespiessten Brotstücken gegessen, sondern mit einer Suppenkelle auf zerstossene Kartoffeln gegeben.

Traditionellerweise wird zum Käsefondue (http://www.exquisine.de/fondue-kaese.htm) Weißwein oder Tee getrunken. Auch sieht man oft, dass zusätzlich ein Schnapsglas mit Kirsch gereicht wird, in das man das Brotstück zuerst tunken kann.

Daneben haben sich zahlreiche andere Fondue-Kreationen entwickelt, wie zum Beispiel Schokoladenfondue (http://www.exquisine.de/fondue-suess.htm), bei dem Fruchtstücke wie Apfel, Banane, Birne usw. mit einer Gabel in geschmolzene Schokolade getaucht werden.

Auch der mongolische Feuertopf ist diesem Vergnügen am Tisch nicht weit, bringt auch er noch ein bisschen Lagerfeuerromantik in die gute Stube.