Die Hamburger Küche ist geprägt durch den Hafen und Handel in der Stadt. Viele verschiedene Gewürze werden importiert, frischer Fisch ist erhältlich. Die Anzahl von acht Restaurants mit einem „Michelin-Stern“ in Hamburg zeigt, dass man in der Stadt gutes Essen zu schätzen weiß.

Die regionale Küche ist gekennzeichnet durch vielfältige Fischgerichte. Die Finkenwerder Scholle mit ausgelassenem Speck, Krabbengerichte und verschiedene Matjesgerichte haben ebenso wie die Hummersuppe aus einem Hummerfond und Krabben überregionale Verbreitung gefunden. Seit einigen Jahren werden in der Elbe auch wieder Stinte gefangen, der kleine Fisch wird meist gebacken gegessen, dazu gibt es Bratkartoffeln oder Kartoffelsalat und Gurkensalat. Die Stintzeit liegt je nach Fanggebiet im Februar/März (Unterelbe/Blankenese) oder im Mai/Juni (Oberelbe/Geesthacht). Gebratene Heringe kann man frisch -grün- oder eingelegt in einem Essigsud mit Zwiebeln essen. Die Karpfensaison beginnt am Martinstag. Karpfen ist ein traditionelles Weihnachts- oder Silvestergericht. Fischreste werden als Pannfisch zusammen mit Bratkartoffeln zubereitet, dazu gibt es eine Senfsauce.

Die ländliche Umgebung hat der Küchentradition einige deftige Eintöpfe beschert. Ein Eintopf aus Steckrüben, Rindfleisch und Kartoffeln führt sogar die Bezeichnung Hamburger National. Birnen, Bohnen und Speck mögen zunächst befremdlich klingen, schmecken aber mit den richtigen Zutaten für manchen Kenner besser als Hummer. Labskaus ist ein wenig ansehnlicher Eintopf aus gestampften Kartoffeln mit Corned Beef ? ursprünglich wurde Pökelfleisch verwendet ? der mit Roter Beete, einem Rollmops, einer Gewürzgurke und einem Spiegelei serviert wird. Der Saft von Roter Beete gibt dem Gericht einen rosa Farbton (ursprünglich entstand die rote Färbung allerdings durch die Verwendung von Pökelfleisch). Die Hamburger Aalsuppe enthält eigentlich keinen Aal, es handelt sich um einen suppigen Gemüseeintopf mit Backobst, der auf einem Schinkenknochen gekocht wird. Die Vorsilbe „Aal-“ zeigt an, dass es sich ursprünglich um ein Resteessen gehandelt hat, in das „aalens was noch da is‘ rinkommt“. Um aber Reklamationen von Touristen vorzubeugen, kommt auch schon mal ein Stück Aal mit auf den Teller.

Grünkohl wird in Hamburg ebenso wie in ganz Norddeutschland gegessen. Er wird hier nicht fein gehackt, sondern von den Rispen abgezupft und mit Kochwürsten, geräucherter Schweinebacke oder Kassler gekocht, dazu isst man geröstete sehr kleine Kartoffeln, die ganz leicht karamelisiert werden können und trinkt Bier und Schnaps.

Wirsingkohl kommt aus Dithmarschen und wird jung mit Rindfleisch gegessen oder in Form von Kohlrouladen zubereitet.

„Himmel, Erde und Hölle“ ist ein Gericht aus Grützwurst, die auch mit Rosinen hergestellt werden, Kartoffelbrei und Apfelmus.

Enten und Gänse werden mit einer Füllung aus Backobst oder Hack mit Rosinen gebraten.

Beliebt und bekannt ist natürlich die Rote Grütze aus Sauerkirschen, Johannisbeeren ? rot und schwarz- und eventuell Himbeeren, die mit Sahne, Milch oder Vanillesauce gegessen wird.

Fliederbeersuppe aus Holundersaft wird mit Grießklößen kalt oder warm gegessen.

Neben Schwarzbrot, einem dunklen Vollkornbrot, das lockerer als Pumpernickel ist, gibt es das Rundstück ? das natürlich korrekterweise Rund-s-tück ausgesprochen wird. Ein kleiner Imbiss ist das Rundstück warm: mit Schweinebraten und warmer Bratensauce.

Zum Frühstück gibt es Franzbrötchen, ein relativ fettes Hefegebäck mit Zimt .

Nachmittags zu Tee oder Kaffee werden Kopenhagener serviert, ein Blätterteiggebäck mit roter Marmelade oder Marzipan gefüllt, das in Kopenhagen (und ganz Skandinavien) wienerbrød heißt.

In der Weihnachtszeit gibt es Klöben, ein Hefegebäck mit Rosinen und Sukkade, das in Brotform gebacken wird. Braune Kuchen werden mit Rübensirup und Lebkuchengewürz als Kekse kross gebacken.

Heißwecken werden in der Karnevalszeit gebacken, dies ist ein Hefegebäck mit Korinthen und wird mit Puderzucker überstäubt, das aufgeschnitten und mit Schlagsahne gefüllt gegessen wird.

Seit dem 17. Jahrhundert wurde das Bier aus Einbeck über Hamburg exportiert. Die Einbecker unterhielten im Eimbs’schen Haus ein eigenes Lager mit Umschlagmöglichkeiten. Es entstanden in der Folgezeit zahlreiche Brauereien, da Bier ebenfalls exportiert wurde. Hamburger Bier hatte einen guten Ruf und genoss lange Zeit internationalen Ruf. Heutzutage spielt das Hamburger Bier höchstens aufgrund des hohen Ausstoßes eine überörtliche Rolle.

Der Schwerpunkt lag auf dem Import von Weinen aus der Region Médoc über Bordeaux, die hier in Fässern bei geringen Temperaturschwankungen und feucht-nebeligem Klima bis zur Flaschenreife lagerten und die Geschmacksnote von Rotspon annahmen.

Ein großer Teil des deutschen Kaffee- und Teeimports wird über Hamburg abgewickelt und hier aus den einzelnen Sorten gemischt und im Falle des Kaffees auch geröstet. Die verschiedenen Sorten wurden hier durchaus geschätzt und viel und gern getrunken.