Trennkost ist eine Ernährungsform, die auf eine zeitlich getrennte Aufnahme von eiweißhaltigen und kohlenhydrathaltigen Lebensmitteln achtet, nicht jedoch auf ein Verbot bestimmter Lebensmittel. Es werden weder Mengen noch Kalorien gezählt.

Das Grundprinzip der Trennkost (Unverträglichkeit von Kohlenhydraten und Eiweiß) ist wissenschaftlich widerlegt.

Der Zeitraum, der mindestens vergehen sollte, bis auf eine mehrheitlich eiweißhaltige Mahlzeit eine mehrheitlich kohlenhydrathaltige Mahlzeit folgt, sollte mindestens 3 1/2 Stunden betragen.

Die Ideen, die hinter dieser Trennung stehen, wurden von Dr. Howard Hay in den 1930er Jahren formuliert und sind seither umstritten und teilweise widerlegt. Die Verdauungsprozesse sollen effektiver bei Trennung ablaufen als bei einem gemischten Speisebrei, da die beteiligten Enzyme so angeblich besser an die Nahrung andocken können. Das wiederum führe zu einer schnelleren Darmentleerung.

Hay empfiehlt Kohlenhydrate morgens und abends und Eiweiß mittags zu essen. Sowohl Kohlenhydrate als auch Eiweiß dürfen mit reichlich neutralen Lebensmitteln kombiniert werden (z.B. 20% Eiweiß 80% neutral).

Zu den neutralen Lebensmitteln zählen Gemüse und Salate, aber auch Fette wie z.B. 60%iger Käse. Rohe und geräucherte Wurstwaren (Salami, Lachs) gehören ebenso dazu wie angesäuerte Milchprodukte (Quark) etc.

Schweinefleisch und Zucker sollten gemieden werden, Ausnahmen sind jedoch erlaubt. Jede Gelegenheit zum Laufen/Radfahren sollte genutzt werden.

Trennkost ist relativ einfach umsetzbar und hat den Vorteil, dass nicht gehungert oder über längere Zeit verzichtet werden muss. Bei jeder Mahlzeit kann beliebig viel gegessen werden, wenn auch eine gewisse Mengenbeschränkung eine schnellere Gewichtsreduktion fördert oder erst ermöglicht.

Mangeldiäten oder einseitige Ernährungsarten, starke Reduktion der Nahrungsmenge oder gar Appetitzügler haben den Nachteil, dass diese Methoden mit zunehmender Zeit immer schwieriger durchzuhalten sind und schließlich sogar zu einer Gegenreaktion „Jojoeffekt“ führen. Am Ende dieser Vorgehensweisen steht meist Frust, der die weitere Befolgung der Diät unattraktiv macht.

Bei einem Trennkostansatz arbeitet die Zeit für den Menschen. Wird in einer Woche die Trennregel nicht so genau eingehalten, macht man einfach in der nächsten Woche wieder konsequenter weiter. Da Mangelfrust vermieden wird, fällt dies leicht. Je länger diese Ernährungsform eingeübt wird, desto besser entwickelt sich der Geschmackssinn und der Blick auf eine gesunde Zusammenstellung der Mahlzeiten. Beides bereitet Freude und arbeitet auf der Zeitachse für den Ernährungsbewußten und nicht gegen ihn.

Nachteilig ist die möglicherweise aufwendige Zubereitung verschiedener Gemüsesorten und die damit verbundenen Kosten.

Eine mögliche Vorgehensweise: Beim Mittagessen die Sättigungsbeilage (Kartoffeln, Nudeln, Reis..) weglassen und den Teller (Fisch, Fleisch,..) mit Gemüse oder Salat auffüllen. Ab ca. 16:00 Uhr stellt sich dann wieder ein Hungergefühl ein, das bis 17:00-18:00 Uhr gehalten werden sollte. Dann normal Abendbrot essen.

Wer diese Regeln genauer betrachtet oder ausprobiert, wird schnell feststellen, dass bekannte Dickmacher wie Hamburger, Currywurst mit Pommes, Schweinebraten mit Kloß, Spaghetti Bolognese u.s.w. Kombinationen aus Kohlenhydraten und Eiweiß sind und demnach nicht so oft gegessen werden sollten. Diese Speisen würden andererseits wohl auch dick machen, wenn sie getrennt genossen würden, z.B. morgens Nudeln und abends die Bolognese-Soße. Zum anderen entsprechen die Lebensmittel, die nach der Trennkostlehre empfohlen werden, durchaus denen einer vollwertigen Ernährung. Hierbei spielt es also keine Rolle, ob sie zusammen oder getrennt gegessen werden. Es sollte auch nicht vergessen werden, daß viele Lebensmittel sowohl Eiweiß als auch Kohlenhydrate enthalten, z.B. Kartoffeln, Getreide etc.

Nach Ansicht der offiziell etablierten Ernährungslehre ist die Trennkost unwirksam, um damit abzunehmen, weil angeblich nur die Gesamtzahl der verzehrten Kalorien zählen und nicht die Kombination der Nahrung.

Mittlerweile ist jedoch bekannt, dass der Insulinspiegel entscheidend dazu beiträgt, ob Nahrung zu Körperfett gewandelt oder verbrannt wird.

Untersuchungen der Forscherinnen Susanne Holt und Janet Brand Miller von der University of Sidney ergaben, dass bestimmte Nahrungskombinationen, die Eiweiß und Kohlenhydrate kombinieren, zu einem abrupten Anstieg der Insulinkurve führten. Nahrungskombinationen entsprechend der Trennkost taten dies dagegen selbst dann nicht, wenn sie vergleichsweise hoch glykämisch waren (also den Blutzuckerspiegel ansteigen ließen).

Als gesichert gilt mithin zumindest, dass Ernährung gemäß der Hayschen Trennkost ein mögliches Mittel ist, um die Bauchspeicheldrüse zu schonen.